Erstes Poolballturnier U10 für Vereine in Heidelberg – ein tolles Event!

Sowohl bei der Betreuung der Mannschaften als auch zur Leitung der Spiele wird auf den Nachwuchs gesetzt. Wasserballkundige Jugendliche ab 12 Jahren sollen dies übernehmen.

Bei der letzten Sitzung des Fachausschusses Wasserball in Baden-Württemberg wurden besondere Maßnahmen zur Förderung der Jugend beschlossen. Die Umsetzung erfolgt mit zwei vereinfachten Poolballturnieren für Vereine.

Gespielt wird auf mehreren Feldern der Größe 12 x 5 m, mit je zwei aufblasbaren Minitoren 2,15 x 0,75m mit je 4 Spielern im Wassern und höchstens 3 Auswechselspielern.

Das erste der Turniere fand am Samstag, den 04.12.2021, in Heidelberg statt. Nach Vorstellung des Konzepts war der Jungendwasserballtrainer des SV Nikar Heidelberg, Frank Wolf, sofort Feuer und Flamme und hat die Rahmenbedingungen für das Turnier organisiert. Der Aufwand ist überschaubar – auf zwei Bahnen neben dem samstäglichen Trainingsbetrieb fand sich genügend Platz für mehrere Spielfelder.

Die beiden Schwimmverbände haben die Kappen und die aufblasbaren Tore gestellt – diese sollen übrigens an die später für die U10 Spielrunde meldenden Vereine übergehen – nun noch genügend Mannschaften und einen Spielplan, schon geht es los.

Wohl durch die Pandemie bedingt haben sich nur 7 Mannschaften in Heidelberg eingefunden. Spontan haben wir aus dem ursprünglichen Modus mit Gruppen und Platzierungsspielen, bei dem jede Mannschaft 5 Spiele zu 2 x 5 Minuten hat, ein vollständiges 7er-Turnier auf zwei Spielfeldern gestaltet. In dichter Folge hatte so jede Mannschaft 6 Spiele.

In den zweieinhalb Stunden reihte sich Spiel an Spiel, fast ohne Pause. Die Kids fanden sich sehr schnell in diesen neuen Sport, den die allermeisten zum ersten Mal unter Wettkampfbedingungen betrieben haben. Auch die Betreuer_innen am Beckenrand fanden sich schnell in die neuen Aufgaben rein und feilten an der Taktik ihrer Teams – Verteidigung stabilisieren, Torwart ins Aufbauspiel integrieren, für den Torabschluss näher ans Tor gehen. In den letzten Spielen merkte man dann auch, dass Kraft und Ausdauer zum Spiel gehören und alle ermüden, wenn auch unterschiedlich stark.

Poolball Heidelberg Foto FWolf

Poolballfelder auf zwei Bahnen neben dem Spielbetrieb. Foto: F. Wolf

Die jungen Laienschiedsrichter_innen hatten keinen schwierigen Job. Fairness stand im Mittelpunkt und war neben Spielumkehr bei Ball unter Wasser die einzig zu beachtende Regel. Wie anspruchsvoll es ist am Beckenrand zu stehen und beständig zu entscheiden, ob der Ball im Tor, im Aus oder eben unter Wasser ist, dabei alle im Blick zu haben, das haben unter anderem drei sehr junge Wasserballer_innen erfahren: Die 14-jährige Sibel Kilic vom WSV Ludwigshafen, die 13-jährige Viktoria Tomica und der ebenfalls erst 13-jährige Jakob Barden, beide vom SSV Esslingen, haben zusammen mit zwei Laienschiedsrichtern aus Rüsselsheim unter der fachkundigen Anleitung des Turnierleiters Stephan Kölmel die 21 Partien geleitet. Alle haben ihre Aufgabe sehr gut gemeistert – am schwierigsten war es dabei wohl in intensiven Szenen so deutlich zu pfeifen, dass die eifrigen Mädels und Jungs im Wasser dies mitbekommen haben.

Den wenigen Zuschauern, darunter der Fachwart des badischen Schwimmverbandes, Eric Henschel, boten sich kurzweilige Partien, zum Teil sogar mit wunderschönen Spielzügen, tollen Torschüssen aber auch Glanzparaden. Es war eine Freude den eifrigen Sportler_innen zuzusehen. Achtjährige Mädels haben völlig ohne Scheu gegen schon Zehnjährige mitgehalten und mit vollem Eifer gekämpft.

Gewonnen haben am Ende alle. Die Spieler des Rüsselsheimer SC haben sich zwar geärgert – zweimal verloren sie mit einem Tor und gegen die am Ende knapp vor ihnen gelandeten SSV Esslingen II - Orcas fiel Sekunden vor dem Ende der Ausgleich. Punktgleich und nur mit dem besseren Torverhältnis wurden die Haie Darmstadt Fünfter. Die erste Mannschaft aus Esslingen, die Eisbären, kamen mit einem ausgeglichen Punkteverhältnis auf Platz Vier. Die WSV Water Kids aus Ludwigshafen mussten sich nur der unbezwungenen zweiten Mannschaft des heimischen SV Nikar Heidelberg geschlagen geben und konnten vor deren erster Mannschaft Platz zwei belegen. Für alle Mannschaften gab es Urkunden und für alle eine Kleinigkeit zum Naschen.

Zur Siegerehrung gab es lauter strahlende Gesichter. Sicherlich werden wir viele der Teilnehmer_innen mit Kappe im Wasser wiedersehen.

Dieses Mal sind aus Baden-Württemberg nur der SV Nikar Heidelberg und der SSV Esslingen angetreten. Hoffentlich sind am 22. Januar in Ludwigsburg deutlich mehr Vereine am Start. Neben der Gewinnung von Nachwuchsspielern bietet dieses Wettkampfformat Jugendlichen die Gelegenheit in die Aufgaben der Betreuer, Trainer und Schiedsrichter hineinzuschnuppern und erstmalig Verantwortung zu übernehmen. Man kann dies so konsequent wie der SSV Esslingen umsetzen, der neben den beiden Jungschiedsrichtern mit der 13-jährigen Mia Reutter und der 14-jährigen Karla Spurk zwei begeisternde junge Trainerinnen für die neue U10 eingesetzt hat, aber genauso gut können etwas ältere verantwortungsvolle Wasserballer_innen für die Betreuung der U10 zum Turnier eingesetzt werden.